Kashima


Der Name allein lässt das Herz jedes Schwertkampfinteressierten höher schlagen.


So haben wir uns auch mal eben zu einem kurzen Ausflug von Tokyo aus entschlossen.


Wir sind mit dem Zug (Zügen) gefahren. Man kann auch den Bus nehmen. So oder so dauert es etwa 3 Stunden bis man am Ziel ist. Es gibt auch einen speziellen Zug (Ayame), der wohl direkt fährt, aber leider nicht an dem Tag als wir fahren wollten.

 

Schnell war klar, dass wir nicht alles besichtigen können was uns interessiert hat. (Also unbedingt noch mal wiederkommen). Ein paar Minuten und 15 Km vor der JR Kashima Jingu Station hielt der Zug an der JR Katori Station. Wieder so ein Name, bei dem jeder Schwertkampfinteressierte aufhorcht. Eine sehr traditionsreiche Ecke. Aber nein wir bleiben im Zug, heute geht es nach Kashima.


Bei unserer knappen Zeit beschränken wir uns auf den Kashima-jingu (Schrein). Der ist etwa 10 Minuten zu Fuß vom Bahnhof aus gelegen. Auf dem Weg zum Schrein kommt man an einer Statue des Schwertmeisters Tsukahara Bokuden vorbei. (Nicht sehr malerisch in einem Wohngebiet gelegen)


   

Dieser Schrein ist seit 660 vor Christus dem „Gott“ Takemikazuchi no Mikoto gewidmet. Takemikazuchi gilt als kriegerischer Geselle und Schutzpatron der Kampfkünste.

 

Im Schatzhaus des Schreins wird u.a. sein Schwert (Futsu no Mitama no Tsurugi) und sein Brustpanzer verwahrt. Das wollten wir sehen. Das Fotografieren im Schatzhaus ist verboten, woran wir uns auch gehalten haben. Schwert und Brustpanzer sind für einen Riesen gemacht. Die Klinge allein misst 2,25 Meter und ist damit die längste erhaltene Klinge Japans. Nach Angabe der Verwahrer soll das Schwert ein Geschenk des 1. Shoguns Minamoto no Yoritomo aus dem 12 Jahrhundert sein.


 

Der Legende nach ist Takemikazuchi auf einem weißen Hirsch (Shika) nach Nara gereist. Im Gegensatz zu Nara wo diese Tiere in Massen frei leben (s. Städtetipps Nara) sind die Shika im Kashima Jingu in einem abgesperrten Areal untergebracht und weder zu füttern noch zu streicheln. Schade.

 


Auf dem Gelände des Schreins befindet sich auch ein Dojo, in dessen Umfeld wie man sieht aber gerade massiven Bauarbeiten stattfinden.


Wir hätten auch noch gerne das Grab von Tsukahara Bokuden besucht, dieses ist aber zu Fuß noch eine gute Stunde vom Bahnhof entfernt, so dass wir uns das für das nächste Mal vorgenommen haben.




Es hat 6 Jahre und 7 Japanreisen gedauert, aber nun haben wir uns endlich nochmal nach Kashima aufgemacht und haben diesmal auch den Fußweg zum Grab von Tsukahara Bokuden auf uns genommen. Sehr malerisch gelegen sind wir dabei tatsächlich niemandem begegnet und sind auf dem Weg nur zweimal auf Getränkeautomaten gestoßen. Das ist für japanische Verhältnisse fast schon Wildnis.