Kôyasan

Kôyasan ist das Zentrum der buddhistischen Shingonschule. Gegründet von Kôbô Daishi (mal wieder) umfasst das Hochplateau über 2000 Tempel, Schreine und Pagoden. Kôyasan zieht jährlich mehr als eine Million Pilger an. Wir haben uns kurzfristig zu einem Tagesausflug (ab Kyôto) entschlossen. Rückblickend wäre eine Übernachtung in einem Shukubô (Tempelunterkunft) aber besser und weniger gehetzt gewesen.


Obwohl Kyôto nicht soweit von Kôyasan entfernt ist, ist der Weg relativ umständlich und zeitaufwändig. Aber Kôbô Daishi hat ja auch auf Abgeschiedenheit abgezielt. Von Kyôto kommt man mit JR über Osaka noch recht zugig nach Shinimamiya. Von dort muss man mit Nankai nach Gokurakubashi. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön, gleichzeitig gegen Ende aber auch eingleisig, so dass der eigene Zug auch mal an einer Weiche warten muss, bis der Gegenverkehr vorbei ist.




Den letzten Teil der Strecke auf den Kôyasan bewältigt man mit dem Cable-Car.


Auf dem Kôyasan angekommen muss man dann noch einen Bus nehmen. Aufgrund des Zeitdrucks haben wir uns dann entschlossen unseren Besuch auf den Okunoin und das Mausoleum des Kôbô Daishi, in dem er, so sagt man nicht tot liegt, sondern lediglich in ewigen Zazen sitzt, zu beschränken.



Auf dem Weg dorthin passiert man den Friedhof mit über 200000 Gräbern. Am meisten haben uns aber die vielen uralten Zedern beeindruckt. Sie schaffen trotzt der erheblichen Menge an Besuchern eine Atmosphäre der Abgeschiedenheit.


Jeder dieser 900 Jahre alten Bäume ist nummeriert und wird selbst bei erheblichen Sturmschäden nur im Rahmen von langwierigen Einzelfallentscheidungen gefällt. Diese Fällung eines solchen Baums wird dann von einem Ritual begleitet, dass in seinem Umfang einer Beerdigung gleichkommt.