Für Budô-Interessierte und insbesondere für Schwertkampfkunst-Interessierte heißt das Zauberwort in Kumamoto: Miyamoto Musashi

Japans vermeintlich größter Schwertkämpfer (persönlich favorisiere ich eher Tsukahara Bokuden) hat hier seine letzten Lebensjahre verbracht.

Ein Tourist kann sich problemlos 1-2 Tage ausschließlich damit beschäftigen seinen Spuren zu folgen:


Shimada Kunstmuseum:


http://www.shimada-museum.net/

Obwohl die Reihenfolge im Grunde willkürlich ist, beginnen wir mit dem Shimada Kunstmuseum.


Dieses Museum liegt etwa 2 km vom Stadtkern entfernt. Dort kann man einige Bilder sehen, die er gemalt hat, darunter auch sein Selbstportrait. Des Weiteren ein Schwert dass er benutzt hat, sowie ein Bokutôset und die Seegurkentsuba, die er selbst angefertigt haben soll.


       

Außerdem ein Replika des Ruderbokutô mit dem er Sakaki Kojirô besiegt haben soll, sowie eine ältere Kopie des Buches des Windes, einer Schriftrolle, die ein Kapitel seines berühmten Gorinnosho ausmacht.


Auch was Souvenirs angeht ist das Museum gut ausgerüstet. Tenugui mit dem Selbstportrait von Musashi sowie kleine Päckchen mit Sand vom Strand von Ganryujima (Funajima), wo er Sasaki Kojirô besiegt hat werden angeboten. Selbstverständlich von einem Shintôpriester gesegnet und mit entsprechendem Zertifikat.


Musashizuka Koen:

Etwa 7 Kilometer vom Stadtkern entfernt, liegt der Musashizuka Park. Man kann ihn sehr einfach mit dem Zug Richtung Aso erreichen. Man fährt dann bis zur Station Musashizuka. Von dort sind es nur noch ein paar hundert Meter bis zum Park.


                                          

Dort befindet sich das Grab von Musashi sowie eine, seinem Selbstportrait nachempfundene, Statue. Der auf einem Hügel gelegene Park ist sehr klein mit angedeutetem Miniaturwasserfall und rund um die Uhr geöffnet. Ich möchte jetzt nicht behaupten, besonders ergriffen gewesen zu sein, aber ein Umstand hat mich nachhaltig bewegt: Neben dem Grab befindet sich eine Glasvitrine mit Schiebetür. Darin befindet sich ein Buch, in das sich Besucher eintragen können, sowie ein Stift. Das haben wir natürlich auch getan. Dass dies möglich ist, finde ich beeindruckend. Eine solche Einrichtung in einem abseits gelegenen, unbewachtem, stets geöffneten Park, kann ich mir in Deutschland leider nicht vorstellen. Ich bin mir sicher, das Musashi 99,9 % der Japaner völlig egal ist. Das der Park trotzdem nicht vandalisiert wird, sollte uns zu denken geben.


Reigandô:


Etwa 13 Kilometer vom Stadtkern entfernt befindet sich die Höhle, in der Musashi seinen Lebensabend verbracht und sein Gorinnosho geschrieben haben soll. Das hört sich nicht so weit an, ist aber schon richtig auf dem Land. Da fährt dann auch nur ein einziger Bus hin. Es handelt sich um Bus Nr.6 ab Kumamoto Buscenter Bussteig Nr.23. Die Haltestelle heisst Iwato Kannon Iriguchi. Auf die Rückfahrtzeiten ist unbedingt zu achten, da der Bus dort nur alle paar Stunden vorbeikommt. Von der Bushaltestelle ist es dann noch etwa 1 Kilometer zu Fuß. Als erstes trifft man auf eine, nur ein paar Jahre alte Statue von Musashi. Im Jahr 2003 wurden die 49 Folgen des Taiga Dramas Musashi im japanischen Fernsehen ausgestrahlt. Bei der Statue dürfte es sich um ein Ergebnis der damals aktuellen Popularität handeln.


Von dort erreicht man nach 200 Metern Unganzenji. Diesen Tempel gab es zu Musashis Zeit bereits. Dort sind einige Bilder von Musashi und das unvermeidliche Ruderbokutôreplika ausgestellt.


Auf dem letzten Stück zur Höhle dann Gohyakurakkan, die 500 Schüler des Budhha. Diese sind allerdings erst seit 1802 n. Chr. dort, also noch nicht zu Musashis Zeit.


In der Höhle selbst dann ein Altar und ein großer Stein. Wir konnten natürlich nicht widerstehen auch ein Foto in der Pose zu machen, in der Musashi im Taiga Drama dargestellt wird. Wir haben etwa eine Stunde dort verbracht und unsere Namen in das Gästebuch eingetragen. Auch ohne Musashis Präsenz zu bemühen, muss ich wirklich sagen, dass dieser Ort eine besondere Atmosphäre hat.